Wie kriegt dich der Teufel (rum)?
Hey Leute!
Ich habe neulich einen interessanten Vortrag gehört, in dem ein lutherischer Pfarrer zwei Haupt-Angriffs-Strategien des Teufels beschreibt.
Um das vorwegzunehmen: Ja, ich glaube, dass es den Teufel wirklich gibt und dass er den ganzen Tag lang wie ein Löwe um uns Christen her schleicht und auf den richtigen Augenblick wartet, uns anzugreifen. Nicht mit dem Ziel unsere Körper zu zerfleischen und uns das Leben hier zu nehmen oder zu erschweren, sondern mit dem festen Vorsatz, uns den Glauben an Jesus zu “zerreißen” und uns damit um das Leben mit und bei Gott im Himmel zu bringen (vgl. 1Petrus 5,8).
Dieser Pfarrer nun sagt, dass es der Teufel v.a. immer und immer wieder auf zwei Wegen versucht:
- Durch die Vordertür der Schuld oder
- Durch die Hintertür des Ärgers
ENTWEDER er rechnet uns vor, was wir alles Furchtbares getan haben und warum wir es auf keinen Fall verdienen, von Gott geliebt, beschenkt und gerettet zu werden. Er lässt unser schlechtes Gewissen wachsen, so dass wir es kaum noch wagen, bei Gott oder einem Menschen Hilfe zu suchen (Schuld).
ODER er lässt die Fehler und Schwächen unserer Mitmenschen (oder Gottes?) so groß erscheinen – besonders die, wo uns engste Vertraute verletzt, enttäuscht oder ungerecht behandelt haben. Er lässt uns all unsere Schwächen vergessen, auch jegliche eventuelle Mitschuld und natürlich auch, dass wir vor Gott mit dreckigen und leeren Händen stehen. Alles was wir sehen und worum wir uns drehen ist der Ärger über die anderen, aus dem manchmal Zorn, Gleichgültigkeit oder sogar Hass werden.
Nun die Fragen zur Diskussion:
- Wie kriegt der Teufel dich rum – Schuld, Ärger, etwas anderes…?!
- Wie gehst du damit um? Stört dich das überhaupt?
- Fallen dir Stellen/Leute aus der Bibel ein, die dir eine Hilfe sein können?
Ich bin sehr gespannt, auf eure Kommentare!
Ersteinmal ganz spannend! Da in dem Buch “Der ungezähmte Mann” von john Eldredge auch teilweise beschrieben wird, wie uns der Teufel herumbekommt. Für mich ist nur die Frage, wie das herumkriegen gemeint ist. In dem Buch von Eldredge ist damit die Verleitung zur Sünde gemeint, die aber entgültig doch wieder von Gott vergeben werden kann; mir scheints so, als wölltest du (Manuel) auf den Abfall vom Glauben hinaus! – Könnte ich da noch Rckmeldung erhalten? Bitte, bitte, bitte!
Danke Benjamin
Ich würde mal sagen beides. Aber klar, letzten Endes ist der Teufel erst zufrieden und gibt Ruhe, wenn ein Mensch sich vollkommen vom Glauben an Jesus verabschiedet hat. Die “Verführung zum Sündigen” ist gewiss eine Methode die er benutzt. Solang einer allerdings noch glaubt und darum weiß, wohin er mit dem Dreck kommen kann, hat der Teufel nicht gewonnen. Darum sägt der Teufel mit den obigen Methoden genau da – am Glauben…
OK, was das herumkriegen bei Sünden angeht, habe ich meine Quelle schon genannt. Ich bin über meinen zukünftigen Schwager darauf gekommen, da er sich auch über diesen Teil im Eldredge-Buch seine Gedanken gemacht hat. John Eldredge schrieb, dass es besonders bei “Lieblingssünden” so ist, dass erst die Versuchung da ist, bzw. der Wegweiser auf die Sünde, und wenn man dort nachgibt, dann hat der Teufel das einfachste Spiel, was zum “Sündenfall” von einem jeden wird. Denn dann kommt man nicht mehr aus der Schlinge, wenn man mit einem Kompromiss einen Fuß schon hinein (in die Schlinge) gesetzt hat.
Zum herumkriegen beim Glauben kann ich nicht viel sagen. Ich stand noch nicht so in der Situation, wo ich sagen könnte, dass die eigenen Sünden zu hoch, oder die Mitmenschen bzw. Gott zuviel gesündigt hat.
1. Gott sündigt nich …, ja und er ist eigentlich meine Lösung in meinen Krisen… – weshalb ich mich eher von der Welt entferne, als vom Glauben.
Ich denke, dass bei mir der Teufel nur die Chance hat, in dem er mich immer gemütlicher werde und kaum noch Andachten oder Bibel lese, oder überhaupt mal Bete. (an alle: Falls ihr nach Gebetsanliegen suchen solltet, dann dafür, dass ich genügend Zeit für die drei genannten Dinge finde.) Andere Versuchungen wuren von Jesus schon abgewendet, und ich danke Gott, dass er mich hat sowas noch nicht erfahren lassen. – wobei ich gerne mal an eine Grenze gebracht werden möchte, wo wirklich nur Gott als Erlöser für mich zwingend notwendig erscheint, d.h. ich mal mit Angst als hätte ich zuviel gesündigt vor Gott treten kann.
Beispiele aus der Bibel: Was Versuchung angeht, ist immer des Meisters (Jesus) seine Versuchung zu nennen und auch Hiob wird in diesem Zusammenhang sehr oft erwähnt, da er ja sogar mit Gott haderte, als wäre er nicht sündlos.
Einer, der glaubte, seine Sünden könnten nicht mehr vergeben werden war ja Judas.
Ja und mich würde es tierisch stören, wenn der Teufel versucht mich herumzubekommen. Schon allein zum Verfall zu den Sünden.
Ich hoffe, es habe sich nicht wieder zu viele Gedanken gekreuzt, so dass mein Text einen Sinn ergibt.
Es geht doch nicht so sehr darum, wie und wie oft wir sündigen. Sondern es geht darum, wie wir mit unserer Schuld umgehen. Der Teufel greift vorallem dann an, wenn wir gesündigt haben. ERST macht er uns gleichgültig gegenüber unserer Sünde, dass wir immer weiter sündigen, und DANN lässt er sie uns so groß erscheinen, dass wir uns damit nicht vor Gott trauen und vor ihm weglaufen. Ich denke, so “funktioniert” der Teufel.
Hilfreich könnten dabei die Psamlen von David sein. Er verfiel auch immer wieder der Sünde, hat sie aber nicht als Lapalie abgetan, sondern immer – auch durch die Hilfe andere – als tiefe Schuld bekannt und vor Gott abgeladen.
Darüber hinaus frage ich mich manchmal, ob wir den Teufel wirklich für unsere einzelnen Sünden verantwortlich machen können. Ich denke, da muss sich jeder in erster Linie an die eigene Nase fassen. Für mich klingt es manchmal so entschuldigend zu sagen, der Teufel (die Schlang) hat mich verführt. Oder?