Der Plan
Neulich hab ich einen Film gesehen, der mich ein wenig zum Nachdenken gebracht hat. Er heißt “Der Plan”. In diesem Film rennt Matt Damon in der Rolle von David Norris, einem jungen aufstrebenden Politiker, von einer Rede zur Nächsten, von einem Interview zum Andern, um in den Senat des Staates New York gewählt zu werden. Auf seinem Weg nach ganz oben begegnet er der schönen Tänzerin Elise – gespielt von Emily Blunt. Wie zu erwarten ist, verlieben sich die beiden in einander. Doch plötzlich tauchen mysteriöse Gestalten von einer noch mysteriöseren Organisation auf, lassen Sätze fallen wie “Er muss sich bis fünf nach sieben mit Kaffee beschüttet haben. Spätestens fünf nach sieben!” und setzen alles daran diese Beziehung zu verhindern, weil sie angeblich “nicht dem Plan entspricht”. Ich möchte nicht zuviel vorweg nehmen. Nur soviel: Das Planbüro – für das diese Männer arbeiten – hat die Aufgabe die Menschen in dem für sie vorgesehenen Lebensplan zu lenken. Koste es, was es wolle.
Der Film ist natürlich pure Fiktion. Ein recht unterhaltsamer Hollywoodstreifen, in dem man viele Aussagen nicht allzu ernst nehmen sollte. Als Christ stellt man sich am Ende des Films aber unweigerlich die Frage: Wie ist das in meinem Leben mit Gott? Hat er einen festgesetzten Plan für mein Leben, den ich erkennen und unbedingt befolgen muss? Oder bin ich in meinen Entscheidungen frei und unabhängig?
Ich interessiere mich für eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema. Vielleicht kennt ihr auch ein paar Stellen aus der Bibel, die bei dieser Frage weiterhelfen.
Ein sehr interessanter Artikel, auch wenn ich “Der Plan” nicht kenne. Noch interessanter natürlich die Frage, ob Gott einen festen Plan für mich hat oder ob ich tun und lassen kann, wass ich will, wichtig ist nur, was hinten dabei herauskommt.
Ich bin davon überzeugt, dass wir frei entscheiden können, d.h. ohne von Gott “gelenkt” zu werden. Seien es Entscheidungen für unser Leben und Körper (was möchte ich lernen, werden, nicht sein), als auch für unsere Seele (ja, ich kann mich gegen Gott entscheiden). Aber trotzdem, insbesondere, wenn ich mit Ihm leben möchte, hat Gott einen Weg/Plan für mich. Häufig liegt die Schwierigkeit darin, diesen Plan zu erkennen.
Helfen kann einem dabei das Gewissen mit Fragen wie: Bringt mich dieser Weg Gott näher oder entfernt er mich eher von Ihm? bzw. Was würde Jesus tun? oder Kann ich das vor Gott vertreten?; ein Zwiegespräch mit Gott, man nennt das Gebet; aber auch das Ziehen von Konsequenzen und das Erkennen von Dingen die einfach nicht sein sollen, wie etwas, das man unbedingt haben möchte aber man es nach vielen verschiedenen Versuche einfach nicht bekommt. Ohne in solche Dinge zu viel hinein zu intpretieren, kann man darin auch Gottes Willen erkennen, der einem vielleicht klar machen möchte: das ist nicht das richtige für dich!
Ich denke also, dass wir nach freiem Willen handeln können, wir uns aber an gewisse “Wegweiser” zu halten haben, wenn wir dorthin wollen, wo Gott auch ist.
Und sollten wir, aus was für einem Grund auch immer, mal woanders hingehen, gibt es durch die Gnade Gottes eine lange Zeit auch immer die Möglichkeit wieder auf den ausgewiesenen Weg zu kommen.
Interessante Sache, das der Film aus der Hollywoodecke kommt. Also befassen sich die Leute dort auch mit dem Gedanken, von anderen gesteuert zu werden. Ich spielte manchmal auch mit dem Gedanke, als ich gut halb so alt war, wie ich jetzt bin (gefühlt). Also ich möchte nicht allzuviel vorne weggreifen, da wir das Thema letztes Jahr sehr gründlich durchgekaut haben, bis unser jetziger Pfarrer uns dann eine eindeutige und entgültige Antwort gegeben hat. Wenn alles so geplant scheint und organisiert sein würde, denke ich, würden wir Menschen uns hier nicht so sicher fühlen, wie wir uns bereits fühlen. Und der Teufel hätte dann auch weniger Angriffsfläche mehr, wenn Gott unser ganzes Leben vorherbestimmt hätte. Soweit ersteinmal ein Anregung in noch eine andere Richtung.
Bei dem Thema finde ja die Stelle Sprüche 16,33 interessant: “Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.” Gott sieht alles voraus, weiß schon längst, was kommt… aber er lässt dem Menschen Freiheit. Absolute Freiheit – bis der Mensch an Grenzen stößt, die Gott ihm setzt…
Klar hat Gott einen Plan für unser Leben. Für den ordnet er alles unter, für den hat Christus alles gegeben, sogar sein eigenes Leben für uns: “Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen” (1Tim 2,4) – nämlich zum rettenden Glauben an unseren Erlöser. Das ist der Plan. Alles andere ist dem untergeordnet. Auch, ob du mal Bärbel oder Inge heiratest, Klempner oder Doktor wirst und ob der Bus an dir vorbei fährt oder dich streift…
Dann stellen wir erstmal fest…Was die SEELE angeht darf es keine zwei Meinungen geben. Dafür hat Gott einen klaren Plan, ein klares Ziel für jeden Menschen – die ewige Seligkeit. Und es gibt nur einen Weg, der dahin führt. Der heißt Christus. Dafür haben wir eine tröstliche Zusage. (siehe den Kommentar von Albi).
Daran sehen wir auch, dass es leider möglich ist, Entscheidungen zu treffen und Wege zu gehen, die nicht diesem Plan Gottes entsprechen. Denn es gibt viele Menschen, die nicht in Christus ihren Erlöser sehen, und auch in dieser Haltung aus dieser Welt scheiden. Das ist eine traurige Wahrheit.
Nun gibt es aber im Leben selbst viele Entscheidungen zu treffen, die für unseren begrenzten Verstand nicht in erster Linie etwas mit dem Glauben zu tun haben. Es gibt oft viel mehr Varianten, viel mehr Wege, die nicht offensichtlich falsch sind. Kann ich da frei nach meinen Vorstellungen entscheiden? Oder muss ich auch da Angst haben mich mehr oder weniger unbewusst gegen einen Plan Gotten zu entscheiden?
Bei dieser Thematik fällt mir auch Gideon ein, der durch zwei Tests mit einem Fell Gottes Willen erfragt hat (Richter 6,37ff). Funktioniert dieses “Orakeln” auch heute noch? Was denkt ihr.
Oh ja unbedingt! Ich finde jeder sollte zu seiner Taufe so ein Fell geschenkt bekommen:) Falls ihr noch ein Geschenk für euer Patenkind sucht:) Würde vieles einfacher machen. Da bin ich bei meinem Punkt: Wir sind keine Marionetten. Gott hat uns ein Gehirn gegeben und das kann man auch benutzen…
Außerdem haben wir durch den Glauben und Gottes Wort die groben Linien vorgegeben. Die Bibel ist kein Handbuch für jede Lebenssituation. Aber sie gibt in solchen Lebenssituationen ne grobe Richtung vor. Oder zumindest gibt es nachdenkenswerte Hinweise. Und dann heißt es irgendwann – Entscheidung treffen. Nicht mit der Denke: Ach, was Gott will ist mir wuscht, pack ich alleine! Sondern mehr in dem Sinne: Gott, du weißt, was hier jetzt für ne Entscheidung ansteht. Ich hab vieles gründlich bedacht, habe dich um deinen Segen und deine Führung gebeten, und nun treffe ich diese Entscheidung. Ich lege es in deine Hände.
Und dann frisch ans Werk!:)
Noch ein andrer Gedanke zum Thema “Fell”: Würde vieles einfacher machen, auch die Schuld bei anderen zu suchen. Nämlich dann, wenn’s doch mal schief geht. Dann ist man schnell dabei und schiebt anderen oder Gott die Schuld in die Schuhe.
Wenn’s schief geht: Unters Kreuz! und dann mit Gottes Hilfe neu anfangen und mit diesem täglichen Neuanfang Richtung Himmel “stolpern”.
Versuchen wir doch mal ‘nen Deckel drauf zu machen:
Ich denke, an dem, was Albi und Horschti geschrieben haben, ist schon viel Richtiges dran.
Selbst wenn Gott einen konkreten Plan für dein Leben hätte, dann kennst du ihn nicht. Und du wirst ihn auch nie bis ins Letzte durchschauen. Heute, da wir Gottes Wort komplett vorliegen haben, brauchen wir Gottes Willen nicht durch irgendwelche Tests erfragen. Sie führen meistens nur in die Irre.
Du weißt, wo dein Leben hinführen soll – in den Himmel. Du kennst den Weg der dorthin führt – nur über Jesus Christus, der am Kreuz auf Golgatha den Weg dahin für dich freigemacht hat.
Es kann nicht Gottes Plan für dein Leben sein, dass du von diesem Weg abkommst und den Glauben an deinen Heiland verlierst. Dazu hast du in der Bibel einige Wegweiser, die dir zeigen welche Wege du meiden sollst, was deinem Gewissen schadet und so deinen Glauben kaputt macht (z.B. die zehn Gebote).
In allen Entscheidungen, die du treffen musst, sollst du den Willen Gottes, sofern wir ihn aus der Bibel erfahren, als feste Richtschnur mit in Betracht ziehen. Aber wo Gott dir keine klaren Wege vorgibt kannst du deinen Verstand benutzen und nach bestem Wissen und Gewissen selbst entscheiden was das Richtige für dich sein könnte. Gott weiß schon, wo dich deine Entscheidungen, dein Weg hinführt. Auf einem guten Weg steht er dir bei. Von einem falschen Weg kann er dich auch wieder auf den Richtigen führen.
Lass dir deshalb vom König David sagen: „Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.“ (Ps 37,5)
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