Mobbing, Teil 1

Ein Beispiel für Mobbing
Das Bild ist eindeutig. Eine Gruppe von Mädchen tuschelt hinter dem Rücken eines anderen Mädchens. Vielleicht macht sich die Gruppe über das Mädchen lustig. Sie fühlen sich stark, weil sie allein ist. Aber was denkt sie – die Außenseiterin?
Ich hasse sie! Ich hasse sie alle! Jeden Tag dasselbe. Immer wieder drauf auf mich. Was finden die nur so toll daran? Fühlen die sich jetzt stark, oder was? Ich hasse sie! Diese scheiß Schule werde ich verlassen. Noch schlimmer kann es ja wohl nicht kommen. Diese miesen Feiglinge. Was kann ich denn dafür? Sollen die froh sein, dass sie anders sind. Oh, Mann, jetzt kommen mir auch noch die Tränen! Scheiße! Auch darüber werden sie sich wieder lustig machen. Heulsuse und so. Ich hasse sie! Ich wechsle die Schule. Oder ich räche mich an ihnen. Ich knalle sie ab. Ich bringe sie um. Bin ich wirklich so ein Looser, oder was? Ich hasse sie.
Das könnten die Gedanken des Mädchens sein. Sie ist am Boden und die anderen treten nach.
Gründe Für Das Mobbing
Gründe für Mobbing gibt es viele. Da reicht es manchmal schon, dass jemand nicht die angesagtesten Klamotten trägt, sondern nur Jeans von KIK oder C&A. Die Eltern haben kein Geld, um ihren Kindern teure Markenklamotten zu kaufen. Da müssen es eben die Billigpullover sein.
Manche machen es sich auch zum Spaß andere ihres Gewichtes wegen auszulachen. Und da ist es dann oft egal, ob jemand zu dick oder zu dünn ist. Was nicht in die Norm passt, wird gnadenlos fertig gemacht. Auch andere körperliche Merkmale, wie zu kleine oder zu große Brüste führen oft zu Hohn und Spott.
Andere wieder werden als Außenseiter betrachtet, weil sie eine Brille tragen und sich wie ein Nerd verhalten. Andere scheinen sich nicht ordentlich zu waschen, weil sie stinken. Oder jemand ist wirklich unsportlich, das kommt auch nicht so gut an.
Manchmal sind auch die Eltern Grund für Mobbing. Vielleicht sitzt ein Elternteil im Gefängnis. Oder die Eltern verdienen nicht so viel Geld und leben am Existenzminimum. Und schließlich haben manche Menschen Namen, die andere zum Spotten geradezu herausfordern.
“Das War Doch Nur Spaß”
“Das war doch nur Spaß” – der Satz fällt öfter mal nach Mobbingattacken. Aber verläuft eigentlich die Grenze zwischen Spaß und Ernst?
Spaß hört da auf, wo der Andere es nicht mehr als Spaß empfindet. Es gibt einen Unterschied zwischen harmlosen Ärgern und kleinen Neckereien und echtem Mobbing. Echtes Mobbing ist eine Form des Psychoterrors. Ständig wird in die gleiche Kerbe gehauen. Immer wieder werden die Schwächen des Anderen hervorgeholt, um auf ihm rumzuhacken.
Mobbing ist auf jeden Fall dann, wenn falsche Tatsachen verbreitet werden. Oft geht damit der Gruppeausschluss einher. Mobbing ist auf jeden Fall, wenn es Gewaltandrohungen gibt. Und die ständige Wiederholung, z. B. wenn jemand immer wieder seines Gewichtes wegen zur Zielscheibe wird.
Wie Fühlen Sich Mobbingopfer?
Was empfindet jemand, der immer wieder als Schwuchtel, Weichei, Loser, Fettsack, Pickelgesicht, Schlampe, Versager oder Idiot bezeichnet wird? Sicher hättet ihr auch noch einige Worte auf Lager.
Gefühle sind schwer zu beschreiben. Seelischer Schmerz kann sehr unterschiedlich ausfallen. Die Folgen des Mobbings ähneln sich aber:
- Verlust des Selbstwertgefühles
- Verlust des Selbstbewusstseins
- Viele glauben, dass sie tatsächlich das sind, als was sie beschimpft werden, z. B. ein Looser.
- Die Unfähigkeit anderen zu vertrauen entwickelt sich.
- Oft kommen Fluchtgedanken dazu:
- Schule schwänzen
- Schulische Leistungen lassen fast automatisch nach.
- Flucht zu Alkohol und/oder Drogen
- Flucht vor den Computer / die Spielkonsole
- Machmal haben Mobbingopfer auch Selbstmordgedanken.
- Und fast immer kommt es zu Rachegedanken.
Insgesamt kann man sagen: Schweres Mobbing hat Auswirkungen auf das ganze Leben und begleitet die Betroffenen oft noch Jahre danach.
Krasse und bestimmt treffende Darstellung, aber auch ganz schön ernüchternd und niederschmetternd. Jedenfalls sehne ich mich jetz schon nach Teil 2. Was kann man als Christ dagegen machen oder wie kann man (besser) damit klar kommen, wenn man zu den Opfern gehört?! Gibt es keine Hoffnung?