Blut und Schnee!?
Blut – der Saft des Lebens! Jeder von uns hat es. Jeder von uns braucht es. Es ist eigentlich nichts Schlechtes daran, solange es bleibt, wo es hingehört. Sobald es aber zu Tage tritt, stimmt etwas nicht. Wenn Blut den Körper verlässt und durch Schnittwunden oder ähnliches für den Menschen sichtbar wird, dann muss man etwas unternehmen. Im schlimmsten Fall einen Arzt aufsuchen. Nicht wenige Menschen neigen zu einer regelrechten Blutphobie. Diesen Menschen wird übel oder sie brechen sogar zusammen, wenn sie Blut sehen, auch, wenn es sich nur um geringe Mengen handelt. Das Sichtbarwerden von Blut ist also für uns ein deutliches Zeichen für etwas Bedrohliches, für Gefahr.
Das ist mir letzte Woche dankbarer Weise nicht passiert. Ich war nämlich zum Skiurlaub im Riesengebirge. Mann, war das herrlich, morgens aus dem Fenster zu schauen und über die schneebedeckten Berge und Täler zu blicken. Man kann über den Winter denken, wie man will. Aber eines kann wohl keiner bestreiten: Wie friedlich die Welt wirkt, wenn nach dem nassen, grauen Herbst der erste Schnee gefallen ist. Der erste Blick nach draußen! Und von einem Moment auf den Nächsten hat sich der schlammige, unansehnliche Garten in eine weiße Winterlandschaft verwandelt, überzogen von einer makellosen Schicht von reinem, weißen Schnee.
Ihr wundert euch vielleicht, warum ich hier völlig zusammenhangslos von diesen beiden unterschiedlichen Dingen schreibe – Blut und Schnee. Aber es ist gar nicht so zusammenhangslos, wie es scheint. Jesaja, ein Prophet des Alten Testaments, bringt diese beiden Begriffe in Zusammenhang. Er schreibt:
„Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden…“
(Jesaja 1,18).
Sünde! Das sind all die Dinge, die nicht Gottes Willen entsprechen – und wir sie trotzdem tun. Sünde ist das Streben im Menschen, ohne Gott leben zu wollen. Das steckt in jedem von uns. Ein Leben lang. Vor Gott sind diese Dinge wie offene Wunden, aus denen Blut in Strömen fließt. Und auch Gott will diese Wunden nicht sehen. Sie widern ihn an. Eigentlich sollte er wegsehen, weil er den Anblick nicht ertragen kann.
Aber er tut es nicht. Er wendet nicht einfach vor Entsetzen seinen Blick ab und überlässt uns unserem Schicksal. Er ist den einzigen Weg gegangen, der unsere Sündenwunde heilen konnte. Jesus, sein einziger Sohn, hat am Kreuz die Strafe getragen, die jeder von uns verdient hat.
Seitdem dürfen alle, die diesem Jesus vertrauen, wissen: Wenn Gott uns ansieht, sind dort keine klaffenden, blutroten Wunden mehr. Er schaut auf uns wie auf eine von frisch gefallenem Schnee überzogene Landschaft. Da ist nichts, worüber er sich ärgern müsste. Da ist nichts mehr, was uns von ihm trennt.
Wenn auch du in den verbleibende Wintertagen auf eine friedliche Winterlandschaft blicken kannst, dann freue dich darüber. Und denke daran, dass du solchen Frieden auch mit Gott haben darfst.