Freut euch!
„Freut euch im Herrn. Ich betone es noch einmal: Freut euch!“ (Philipper 4,4)
Komm, gib’s zu: Auch du freust dich auf Weihnachten. Ich wette, dass die Feiertage den meisten von uns gefallen – und wenn’s nur ein bisschen ganz tief drin wäre –: Wie früher den geschmückten Weihnachtsbaum anschauen, leise Weihnachtslieder im Hintergrund (und zwar die gute alte, nicht „Last Christmas“…) und mit der Familie (versuchen) Frieden (zu) halten. Geschenke austauschen, sehen, wie sich andere freuen und gespannt die eigenen aufreißen. Also, bei allem Stress und Kommerz: Ich freu mich auf Weihnachten. Da scheint dieser Bibelspruch des Paulus doch ausgezeichnet zu passen: „Freut euch!“ – Frohe Feiertage!?
Aber Paulus schreibt diese Verse nicht ein paar Tage vor Weihnachten in Erwartung eines schönen Festes. Nein. Er saß im Kittchen, im Gefängnis. Das Einzige, was ihn erwartete, war die Hinrichtung, weil er als Christ zu seinem Glauben stand und das den Machthabern nicht schmeckte.
Aber warum freut sich Paulus dann? Warum ermuntert dich Gott durch diese Worte zur Freude – auch wenn dir gar nicht festlich zumute ist, sondern eher zum Heulen?!
Er tut es, weil mit dieser Freude nicht zuerst das Gefühl gemeint ist. So, wie Weihnachten nicht zuerst Gefühl ist. Das geht schnell vorbei. Es geht um etwas viel Tieferes, etwas viel Wichtigeres.
Den wichtigsten und herrlichsten Grund zum Mit-Paulus-Freuen erfährst du in Gal 3,20: „Unsere Heimat ist der Himmel, wo Jesus Christus, der Herr, lebt. Und wir warten sehnsüchtig auf ihn, auf die Rückkehr unseres Erlösers.“! Verstehst du, was da gemeint ist? Glaubst du, dass zu Weihnachten dein Erlöser auf die Welt gekommen ist, dann kommst du einmal in den Himmel! Das Kind in der Krippe kam, um all das, was wir vor unserem Schöpfer schuldig bleiben, zu Karfreitag zu bezahlen. Er hat an unserer Stelle bezahlt. Er wurde Mensch und verzichtete auf alles, um dir Freude zu schenken, die nie aufhören wird.
Glaubst du das, wirst du für immer leben. Ganz gleich, wie schlimm es dir heute geht. Ob du in diesem Jahr im Kreis der trauten Familie ein wirklich schönes Fest erlebst – oder ob Zuhause gar nichts passt, du dich ganz allein gelassen, verraten und enttäuscht fühlst. Dank deinem Heiland gilt: Selbst dann musst hast du noch einen Grund zur Freude – und wenn es erst mal nur Vorfreude sein mag.
Und wenn’s dir gerade richtig gut geht und du dich super fühlst? Glückwunsch! Dann darfst du dich genauso freuen. Denn diese Freude, die jetzt in dir steckt, wird noch weit übertroffen werden, wenn Jesus wiederkommt und dich ins ewige Zuhause einlassen wird. Das wird das beste und ungetrübteste Fest aller Zeiten! Diese Vor-Freude kann dir niemand nehmen. Du wirst für immer glücklich sein.
Ja, ich freu mich auf Weihnachten. Auch wenn es ganz anders werden sollte, als man es sich in gefühlsduseligen Stunden wünscht. Wenn ich mich nicht wie im kitschigen Weihnachtsfilm fühle sondern so, als säße ich wie Paulus allein in einer stinkenden, kahlen Gefängniszelle. Ich freu mich nicht einfach so gekünstelt vor mich hin. Ich freu mich mit Paulus, der mich erinnert: „Freut euch im Herrn. Ich betone es noch einmal: Freut euch!“ Ja, ich darf mich immer noch über Christus und seine Geburt freuen. Du auch. Denn Weihnachten ist nicht zuerst Gefühl. Es ist Botschaft: „Dein Erlöser wurde Mensch, damit auch du eine Zukunft in seiner neuen Welt hast, selbst wenn alles um dich herum zerbrechen würde!“. In diesem Sinn wünsche ich – und das ganze Team von totalunegal.de – dir von Herzen ein gesegnetes und frohes Weihnachtsfest!