Typisch christlich?
Wenn man bei Google nach „Jungen Christen“ sucht, ist eines der ersten Ergebnisse die Seite der „Jugendgruppe der Christen-Front für Sitte und Tugend“. Schaut man sich ein bisschen auf der Seite um (…man hält es nicht lange aus, weil schnell die Augen weh tun…), merkt man ziemlich bald, dass die ganze Seite nicht ernst gemeint sein kann. Viel mehr macht sich da jemand gründlich über die Christen lustig. So findet man dort z.B. heraus, dass „Techno, Actionfilme, Harry Potterund Moderne Kunst“ SCHLECHT sind. Dagegen sind „Choräle, Passionsspiele im braven Laientheater, Heiligenbildchen und keusche Liebesromane“ GUT. Typisch christlich? Ich glaube nicht, dass viele von euch sagen würden, dass junge Christen diese Liste unbedingt so unterschreiben müssen.
Aber was macht denn einen Christen zum Christen? Ist es das „in-die-Kirche-gehen“, das Bibel-lesen, das „seinen-Mitmenschen-lieben“ und v.a. das „an-die-Gebote-halten“? Da denken wahrscheinlich viel mehr – egal ob Christen oder Nichtchristen – dass das einen Christen ganz gut beschreibt. Aber kann das wirklich, das sein, was einen Christen ausmacht? Hm, auf jeden Fall ist es das, was unsere Freunde in der Schule, Kollegen auf Arbeit und andere Leute in unserem Alltag zuerst sehen und worüber sie sich vielleicht wundern.
Aber nein, all das macht uns nicht automatisch zu Christen, denn es geht beim Christsein eben gerade nicht darum, was wir machen. Im Leben als Christ geht es darum, was Jesus Christus (der von dem wir den Namen haben) getan hat. Ich kenne viele nette Menschen, die leider keine Christen sind und ich kenne auch ein paar Christen, denen man es nicht auf den ersten Blick ansieht. Was sie und ich und alle Menschen aber gemeinsam haben, ist, dass sie – so „christlich“ ihr Leben auch aussehen mag – bei Gott keinen Eindruck schinden können. Bei allem, was wir den ganzen Tag so tun, sagen und denken „klebt“ nämlich überall Sünde mit dran. Nichts bekommen wir so vollkommen hin, dass es Gott gefallen könnte, im Gegenteil, wir laden unser Schuldenkonto nur mehr auf.
Wie reagiert nun ein „richtiger Christ“, der diese Lage erkannt hat? Damit, dass er mehr in die Kirche geht, mehr Bibel liest und sich mehr Mühe gibt, beim Einhalten der Gebote? NEIN. Ein Christ schaut zu allererst auf den, von dem er seinen Namen hat und der ihn beschenken will: auf Jesus Christus. Er sagt:
[blockquote]Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen. (Mt 11,28)[/blockquote]
Ja, das gilt für alle Sorgen, die einen bedrücken. Ein schlechtes Gewissen kann da aber manchmal genau so belastend, wenn nicht belastender sein. Jesus will alle Lasten für dich tragen. Ja, Jesus hat uns die größte Last – unseren Schuldenberg vor Gott – abgenommen, als er am Kreuz für alle Menschen gestorben ist. Ein Christ ist darum ein Mensch, der erkannt hat, dass er keine andere Wahl hat, als sich ALLES von Jesus schenken zu lassen.
Und woran erkenne ich so einen? Mag so ein Christ Choräle lieber als Techno? Vielleicht. Vielleicht nicht. Ja, selbst wenn wir so wären, wie die Christen über die man sich auf dieser bunten Internetseite lustig macht. Du darfst dir ganz sicher sein: Du gefällst Gott durch deinen Glauben an Jesus und dein Leben gefällt Gott, weil Jesus es schon vollkommen für dich geführt hat. Das macht dich zu einem Christen.