Tatsächlich erhört!
„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Mt 7,7).
Jesus verspricht also: Das, was du als Christ im Gebet vor Gott bringst, wird tatsächlich erhört werden. Nickst du da jetzt ganz eifrig und sagst: „Ja, genau so habe ich es jedes Mal erlebt, wenn ich gebetet habe!“? Eher nicht, oder? Kommt es dir auch manchmal so vor, als würde Gott dir gegenüber gar nicht mehr zu diesem Versprechen stehen? Da bittet man, klopft dauernd im Gebet bei ihm an – und doch macht es Gott ganz anders!? Wieso?
Vielleicht hilft hier eine kleine Beispielgeschichte: Stell dir vor, du bist wieder süße 4 Jahre alt. Es ist knackeheiß draußen. Du gehst bei Papa an der Hand durch die Stadt. Ihr kommt an einen Eisstand – und du darfst dir selbst ein Eis bestellen. Und du krähst zur Eistante: „20 Kugeln Vanilleeis bitte!” Dein Vater schreitet schnell ein. Er ändert die Bestellung auf zwei Kugeln. Und du? Du bist enttäuscht! Wie kann dir das Papa antun?! 20 Kugeln wären doch viel besser gewesen! Und du hast es dir sooooo sehr gewünscht…
Vielleicht sagst du jetzt: „So komisch war ich selbst als 4jährige(r) nicht!“ Mag sein. Aber Gott gegenüber sind wir in unseren Gebeten manchmal ganz ähnlich – obwohl wir schon 14, 44 oder 84 sind! Wir wünschen uns Dinge, von denen wir überzeugt sind, sie wären gut für uns. Wir wünschen uns vielleicht nur Sonnenschein für den Urlaub. Oder beste Gesundheit bis ins hohe Alter. Oder liegen Gott in den Ohren: „Lass mich die oder den da als Freund(in) bekommen!“ Klopfen bei ihm an: „Lass es mit dieser Lehrstelle klappen!“ Gut so! Jesus ermuntert ja ausdrücklich, dass wir mit jeder Bitte zum Vater kommen dürfen. Da gibt es kein „zu unwichtig“. Und auch kein „zu schwierig“. Gott kann jede deiner Bitten erhören, und zwar genau so, wie du es dir vorstellt. So, wie dein Vater dir auch hätte 20 Kugeln Eis kaufen können. Die Möglichkeit dazu hatte er.
Aaaaaber: Ob das, was wir bitten, auch immer gut für uns und andere (!) wäre? Dein Vater wusste, dass du 20 Eiskugeln schnell bereuen würdest: wenn du mit Bauchschmerzen im Bett liegst. Gott sagt uns manchmal genauso: „Nein, dein Wunsch ist nicht gut für dich. Oder er würde anderen schaden. Ich weiß, was gut für dich ist, darum bewahre ich dich vor Schaden.” Oft sehen wir das nicht ein und schmollen wie die kleinen Kinder. Doch spätestens im Himmel wirst du erkennen, dass Gott auch in deinem Leben immer das gehalten hat, was versprochen war: „Dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen” (Röm 8,28).
Dein Vater kauft dir zwei Kugeln Eis. Mehr hättest du als kleiner Hosenmatz eh nicht geschafft (das mag jetzt anders sein…). Unser Vater in Himmel weiß am Besten, wie viel Freuden oder Leiden wir in dem Moment vertragen, in dem wir ihn bitten. Er wird uns nie zu viel von etwas geben, durch das wir Schaden erleiden könnten. Er ist unser Vater und kennt uns!
Als Christ darfst du gewiss sein, dass dein Gott dir wegen Jesus Christus alles geben wird, was du brauchst, und zwar dann, wenn es am Besten für dich ist. Hat er auf dein Gebet anders reagiert, als du es dir vorgestellt hast? Wende dich nicht enttäuscht oder beleidigt ab. Vertrau dem, was Jesus sagt. Er hat dich gehört. Und auch ERhört! Ganz gewiss. Darum vertrau ihm, wenn er es hat anders werden lassen – und falte erneut die Hände: Dafür, dass er dich erkennen lässt, inwiefern sein Weg am Besten für dich war.
Und vergiss nie: Das, was dein größter Wunsch sein darf, wird auch wahr werden. Du darfst dich auf die wunderbare Hauptspeise freuen: Das ewige Leben. Freude, die nie mehr aufhören wird. Dann wirst du pappsatt und überglücklich sein. Diese Vorfreude kann dir keiner nehmen, denn weil Jesus für dich bezahlt hat, ist ein Platz an der Festtafel im Himmel auf deinen Namen reserviert.
Ich wünsche dir wieder neue Kraft und neues Vertrauen zum Beten! Ein Leben lang. In allen Lebenslagen.
Dein Albrecht