Reichtum? Ja, bitte!
„Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel gefordert, und wem viel anvertraut wurde, von dem wird umso mehr verlangt.“ (Lukas 12,48)
Wenn Europas Königsfamilien (mal wieder) ein prunkvolles Fest veranstalten, auf Staatskosten die ganze Welt bereisen oder einfach nur total im Mittelpunkt stehen, wenn wieder einmal einer von ihnen heiratet, können wir nur neidisch zuschauen. „Was haben die, was wir nicht haben?“, fragen wir uns dann. Im Gegensatz zu uns, wurden sie in eine reiche Familie hineingeboren. Aber wo bleibt da die Gerechtigkeit? Im Evangelium von Lukas könnten wir darauf eine Antwort finden. Dort steht: „Wem viel gegeben worden ist, von dem wird auch viel verlangt. Je mehr einem Menschen anvertraut wird, desto mehr wird von ihm gefordert.“
Ist das wirklich die Antwort? Ist das ein Aufruf an all die Reichen und Schönen, Millionäre und Adligen: „Teilt euren Besitz gefälligst mit den Armen! Ihr habt auch alles nur geschenkt bekommen.“? Lies einmal die Verse 35-48 komplett. Dann wirst du merken, dass Jesus hier ganz andere Menschen im Blick hat. Er redet mit seinen Gefährten. Mit Männern, die auf vieles verzichtet haben, nur um bei Jesus sein zu können und von ihm zu lernen. Ihnen war kein großer Reichtum anvertraut, den sie mit anderen hätten teilen können. Sie hatten keine außergewöhnliche Stellung im Volk, die sie für andere einsetzten konnten. Ihnen ging es, wie vielen von uns. Sie waren arm und unbedeutend! Trotzdem scheinen sie etwas zu haben, was sie von anderen unterscheidet. Was war das?
Sie haben von Gott ein Leben geschenkt bekommen, das nicht von ständiger Furcht vor dem Tod geprägt ist, weil es nach dem Tod erst richtig anfängt. Ein Leben, das nicht nach Selbstverwirklichung in dieser Welt sucht, weil es bereits durch Jesus verwirklicht wurde. Ein Leben, in dem man gelassen in die Zukunft blicken kann, weil Gott alles im Griff hat. Die Anhänger von Jesus waren mit diesem neuen Leben viel reicher beschenkt als sie auf den ersten Blick aussahen.
Das Coole ist: Dieses Leben schenkt Gott allen, die Jesus als Gottes Sohn und ihren Retter anerkennen. Der hat durch seinen Tod nämlich dieses Leben für alle möglich gemacht. Ist das nicht ein herrliches Geschenk? Das hat Gott auch uns gegeben – uns anvertraut.
Wenn du dieses Leben noch nicht kennst, nimm dir Zeit, es kennen zu lernen. Schau einmal in eine Bibel oder rede mit Menschen, die dir etwas darüber sagen wollen. Was hält dich davon ab? Ein Mensch, der wirklich dieses befreite Leben erfahren hat, wird dir nicht auf eine arrogante Weise seine Meinung versuchen aufzudrücken. Er verfolgt auch nicht irgendeinen eigenen Vorteil dabei. Er hat etwas Großes bekommen, wovon er anderen etwas abgeben möchte. So ein Mensch will gern verantwortungsvoll mit seinem neuen Leben umgehen und auch dir den Weg dahin zeigen.
Wenn du also demnächst mal wieder vor dem Fernseher sitzt und den Monarchen beim Feiern nur zuschauen darfst, denk daran: Gott will dir mehr geben. Du kannst zu einer Familie gehören, die mehr zu bieten hat als luxuriöse Häuser, schicke Autos oder fette Partys. Auch du kannst ein Kind Gottes werden.